BARC-Studie zeigt: Unternehmen sehen großes Potenzial für KI in der Planung – doch der Einsatz bleibt begrenzt

Unternehmen stehen unter Druck. Steigende Kosten, knappe Ressourcen, langsame Prozesse und wachsende Unsicherheit zwingen sie dazu, ihre Planung und Steuerung neu zu denken. In diesem Umfeld ist effektive Planung wichtiger denn je – doch traditionelle Ansätze stoßen an ihre Grenzen. Laut The Planning Survey 25, der neuesten weltweiten Studie von BARC, erkennen viele Unternehmen diese Defizite, tun sich aber schwer, die Effizienz ihrer Planungsprozesse zu verbessern.

„In vielen Unternehmen ist die Planung zu langsam, zu manuell und nicht ausreichend integriert, um mit dem heutigen Veränderungstempo Schritt zu halten“, sagt Dr. Christian Fuchs, Leiter Data & Analytics Research bei BARC. „Das Potenzial von KI wird stark eingeschätzt – aber die Umsetzung in die Praxis bereitet Schwierigkeiten.“

KI: Zwischen Vision und Realität

Künstliche Intelligenz gilt in der Unternehmensplanung als potenzieller Gamechanger. 69 % der befragten Unternehmen stufen prädiktive Planung und Forecasting als hochrelevant ein, 62 % planen den Einsatz von KI, Machine Learning oder generativer KI im Performance Management.

Gleichzeitig wächst die Lücke zwischen Anspruch und Realität. Während 59 % angeben, KI künftig für Planung und Forecasting nutzen zu wollen, tun dies aktuell nur 11 % – ein Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Lediglich 4 % setzen derzeit KI im Performance Management ein.

„Wir beobachten eine strategische Diskrepanz“, so Christian Fuchs. „Das Potenzial wird gesehen – aber die meisten Unternehmen sind noch nicht in der Lage, es auch zu nutzen.“

Hürden: Ressourcen, Strategie und Daten

Mehrere Faktoren bremsen den Fortschritt. Über ein Drittel der Befragten – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – verfügen noch über keine klare KI-Strategie. Am häufigsten genanntes Hindernis: Mangel an qualifiziertem Personal und Know-how. Hinzu kommen schwache Governance-Strukturen für KI und Schwierigkeiten bei der Identifikation konkreter Anwendungsfälle. Vor allem jedoch stellen mangelhafte Daten ein zentrales Problem dar: Geringe Datenqualität, fragmentierte Systeme und fehlende Integration schränken die Wirksamkeit von KI massiv ein.

„KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie arbeitet“, betont Christian Fuchs. „Ohne solide, gut integrierte Daten bleibt KI ein theoretisches Konzept – nicht nur in der Planung.“

Klares Potenzial – aber keine schnellen Erfolge

Trotz aller Hürden bleiben die Erwartungen hoch. Die meisten Unternehmen hoffen, mit KI langjährige Schwächen in der Planung zu adressieren: zu viel manueller Aufwand, mangelnde Geschwindigkeit, geringe Effizienz und fragwürdige Prognosequalität. Nur 2 % der Befragten glauben nicht, dass KI bei der Lösung ihrer Herausforderungen helfen kann – ein klares Zeichen für den wahrgenommenen Nutzen.

Gefragt nach den vielversprechendsten Einsatzszenarien nannten Unternehmen prädiktives Forecasting, Anomalieerkennung, Frühwarnsysteme, Planungsagenten, konversationelle Tools und KI-Copiloten zur Unterstützung proaktiven Handelns.

Fazit: KI wird Planung nicht im Alleingang verbessern – aber kann sie entscheidend voranbringen

The Planning Survey 25 zeigt deutlich: KI birgt enormes Potenzial, Unternehmensplanung und Performance Management zu transformieren. Doch der Erfolg ist nicht garantiert. aWirklicher Fortschritt erfordert realistische Erwartungen, klare Prioritäten und ein solides Fundament aus Daten und Governance. Unternehmen sollten KI nicht als Ersatz für Menschen verstehen – sondern als digitalen Teamkollegen, Sparringspartner und Enabler für schnellere, intelligentere Entscheidungen.

Über The Planning Survey

The Planning Survey 25 wurde von BARC zwischen November 2024 und Februar 2025 durchgeführt. 1.187 Teilnehmende weltweit beantworteten Fragen zu ihrer Planungssoftware. Die Studie bietet einen Vergleich von 19 führenden Planungswerkzeugen anhand von 33 Kriterien, darunter Business Value, Kundenzufriedenheit, Benutzerfreundlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Weitere Informationen unter: https://barc.com/reviews/corporate-performance-management-en/ und https://barc.com/research/the-planning-survey/

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Über BARC

BARC ist ein europaweit führendes Analystenhaus für Unternehmenssoftware mit Fokus auf die Bereiche Data, Business Intelligence (BI) und Analytics, Enterprise Content Management (ECM) sowie Customer Relationship Management (CRM). Das Unternehmen wurde 1999 als Spin-off des Lehrstuhls Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg gegründet. Heute verbindet es empirische und theoretische Forschung, Fachexpertise und Praxiserfahrung inklusive des Austausches mit allen Marktteilnehmenden.

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Axel Bange

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