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Digitalisierung in Controlling und Rechnungswesen

Während die digitale Transformation derzeit in vielen Organisationen vor allem Bereiche wie Einkauf, Marketing und Produktion adressiert, stehen Controlling und Rechnungswesen häufig vorerst nicht zentral im Fokus.

Dabei unterliegen gerade diese Bereiche zukünftig noch verstärkt enormem Effizienzdruck. Innovative Technologien ermöglichen es bereits heute, wiederkehrende manuelle Aufgaben zu digitalisieren sowie zu automatisieren und somit Raum für wertschöpfende Tätigkeiten zu schaffen. Viele Finanzprozesse sind aufgrund ihrer repetitiven, regelbasierten Struktur bestens dafür geeignet.

Finanzverantwortliche stehen permanent vor neuen Herausforderungen. Rechnungslegungsvorschriften unterliegen einer fortlaufenden Weiterentwicklung, Entscheidungsunterstützung muss im fortschreitenden Tempo geliefert werden, um der Rolle als Business Partner des Managements gerecht zu werden, und regulatorische Änderungen sind an der Tagesordnung.

Mitarbeiter in Controlling und Rechnungswesen müssen sowohl interne als auch externe Anforderungen berücksichtigen und flexibel reagieren. Die Implementierung und Weiterentwicklung unterstützender Softwaresysteme sowie die Optimierung von Prozessen sind somit wichtiger denn je. 

Digitalisierung in Controlling und Rechnungswesen
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Laut dem Digital Office Index von Bitcom, der den Fortschritt der Digitalisierung von Büro- und Verwaltungsprozessen in Unternehmen misst, haben bislang vor allem große Unternehmen bereits Digitalisierungsinitiativen in unterschiedlichen Bereichen gestartet.

Zu den Hürden zählen insbesondere der hohe Investitionsbedarf, der Schutz sensibler Unternehmensdaten und fehlende Qualifikationen.

Die Potentiale innovativer Softwaresysteme werden häufig aufgrund fehlender Erfahrungswerte unterschätzt. Mangelnde Veränderungsbereitschaft innerhalb der Organisation und Angst vor dem digitalen Wandel hemmen die Transformation zusätzlich. Nur jedes zweite Unternehmen hat laut Bitcom bereits Digitalisierungsinitiativen strategisch verankert.

Eine Digitalisierungsstrategie unterstützt Unternehmen bei der Einführung und der schrittweisen Umsetzung des digitalen Wandels. Sie sollte sowohl eine langfristige, strategische Roadmap als auch kurzfristige Initiativen und Maßnahmen beinhalten und neben technologischen Aspekten auch Fachlichkeit und Organisation berücksichtigen.

Der CFO sowie der gesamte Finanzbereich im Unternehmen werden künftig mit anderen Fachbereichen und der IT enger zusammenarbeiten müssen. Aufgaben aus vor- und nachgelagerten Themen wie Einkaufs- oder Vertriebscontrolling sowie IT-nahe Tätigkeiten wie das Datenmanagement erweitern das Arbeitsfeld von Controlling und Rechnungswesen. Affinität, Innovationskultur und Weiterentwicklung kennzeichnen die Denkweise des CFO der Zukunft. Cross-funktionale Zusammenarbeit und eine prozessorientierte Sichtweise schaffen der Digitalisierung zusätzlichen Raum.

Um das Potential im Finanzbereich vollends ausschöpfen zu können, gilt es vor allem Prozesse und Systemlandschaft zu harmonisieren sowie zu standardisieren. Mit dieser Basis kann der Fokus auf unterstützende Softwaresysteme gelegt werden, um Ressourcen zu entlasten und Kapazität für wertschöpfende Tätigkeiten freizuschaufeln.

Fortgeschrittene Datenanalysen, datengestützte Prognosen und eine flexible Entscheidungsunterstützung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Digitalisierung beeinflusst dabei aber nicht nur dispositive Systeme, sondern hält in sämtlichen Aufgabenbereichen der CFO-Organisation Einzug. Eine Übersicht zeigt folgende Abbildung.

Digitalisierung in Controlling und Rechnungswesen
Abbildung: Die Digitalisierung beeinflusst die gesamte Finanzorganisation in Unternehmen

Großen Einfluss auf Digitalisierungsinitiativen in Unternehmen haben aktuell vor allem Technologien wie Big Data, Cloud, Artificial Intelligence und Automation: 

  • Derzeit hoch im Trend sind bspw. Robotic Process Automation (RPA-) Systeme, die die Automatisierung von systemübergreifenden Prozessen ermöglichen ohne Schnittstellen schaffen zu müssen. Unterschieden wird hierbei zwischen Robotern, die eigenständig im Hintergrundarbeiten, und Robotern, die die Interaktion von Mitarbeitern benötigen. 
  • Mit der Automatisierung des Finanzabschlusses befassen sich Continuous Accounting Systeme. Sie transformieren den Aufwand, der zum Jahres-, Halbjahres-, Monats- oder Quartalsende anfällt zu einem fortlaufenden Prozess, der Bilanzinformationen jederzeit verfügbar macht. 
  • Die Bereitstellung von Echtzeitinformationen, Berichten und Analysen sowie die Eingabe und Verarbeitung von Planungsdaten wird durch immer innovativere und benutzerfreundlichere Business Intelligence und Planungs-Werkzeuge zunehmend erleichtert. Mit integrierter Intelligenz und vorgefertigten Methoden können Fachanwender eigenständig agieren. Versierte Anwender nutzen mit entsprechenden Werkzeugen komplexe Algorithmik, um Prognosen und Forecasts zu generieren und Empfehlungen für das operative Geschäft abzuleiten.
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Ein Beitrag von:

Christian Fuchs
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