Gründer & Geschäftsführer
Data Culture: Entwicklung von Mindset, Möglichkeiten und Fähigkeiten zur effektiven Datennutzung 1. Einführung in das Thema Data Culture – Dr. Carsten Bange, Gründer & CEO, BARC Das virtuelle Kamingespräch des BARC Leaders Circle am 7. Oktober 2025 behandelte das Thema „Data Culture“. Die Veranstaltung beleuchtete, wie Unternehmen aus dem Bewusstsein für die Wichtigkeit von Daten messbare Erfolge erzielen. Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer von BARC, eröffnete und analysierte den aktuellen Stand der Data Culture auf Basis von BARC-Studien und Marktbeobachtungen. Anschließend zeigte Julia Pogorzelski, Manager Digital Transformation & User Adoption bei der Wacker Chemie AG, praxisnah, wie ihr Unternehmen den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Mitschrift fasst die zentralen Thesen, Praxisbeispiele und die wichtigsten Erkenntnisse der anschließenden Diskussion zusammen. 1.1. Begrüßung und Neuigkeiten aus dem BARC Leaders Circle Carsten hob den Leaders Circle als führendes Netzwerk für den vertraulichen Austausch unter Data-, AI- und Analytics-Verantwortlichen hervor. Zudem stellte er ein neues Empfehlungsprogramm vor: Werben Mitglieder ein neues Mitglied, erhalten beide eine kostenfreie dreimonatige Mitgliedschaft. 1.2. Kooperation mit der Data Master Class Neu ist auch die Kooperation mit der Data Master Class von Alexander Borek. Das englischsprachige Angebot ergänzt den Leaders Circle um Perspektiven zum Aufbau und zur Organisation von Daten-Teams und stärkt das Netzwerk durch gegenseitige Mitgliedschaften. 1.3. Aktueller BARC-Content Carsten wies außerdem auf aktuelle Inhalte hin: Blogs Navigating AI and IP: A Guide to Copyright & Ownership [EN] The Discipline of Data Disposal: A Strategic Guide [EN] Lessons in Operational Resilience: An Analysis of a Crisis Video Die Zukunft der Unternehmensplanung: KI, GenAI, Vorhersagen und mehr? Podcasts User Adoption – der Weg zum Erfolg: STADAs KI-Strategie – mit Christian Lang, STADA AG Der EU AI Act muss weg – mit Prof. Patrick Glauner, Hochschule Deggendorf 1.4. Kommende BARC-Veranstaltungen Carsten stellte die kommenden BARC-Veranstaltungen vor: Data Festival Online (21. Oktober 2025): Diese virtuelle Herbstveranstaltung bietet ein stark internationales Programm mit spannenden Use Cases für Data & AI. BI & Analytics Tagung (06. November 2025, Wien): Das Fachevent ist auf Softwarelösungen für Finance, Controlling und ESG fokussiert. BARC Data & AI Summit (12. & 13. November 2025, Würzburg): Das neue Flaggschiff-Event von BARC beleuchtet strategisch relevante Aspekte von Data & AI. Teil des Summits ist auch das nächste Kamingespräch zum Thema „Wert von Data, Analytics und AI heben, messen und kommunizieren“. Die Zukunft von SAP Data & Analytics (11. Februar 2026): Diese Veranstaltung konzentriert sich auf Entwicklungen im SAP-Ökosystem, insbesondere auf den Fortschritt der Business Data Cloud und die Integration von Partnern wie Google und Snowflake.. Data Culture Summit (23. April 2026): Das nächste große Treffen der Data-Culture-Community, das bei Boehringer Ingelheim ausgerichtet wird. 2. The State of Data Culture: From Awareness to Impact – Dr. Carsten Bange, Gründer & CEO, BARC Carsten analysierte den Stand der Data Culture anhand von fünf Thesen. Er zeigte, wie sich das Thema wandelt: vom reinen Bewusstsein hin zur konkreten unternehmerischen Aufgabe, die messbaren Nutzen schafft. These 1: Die Aufmerksamkeit für Data Culture ist deutlich gewachsen Seine erste These lautet: Data Culture steht im Fokus. Das belegen laut Carsten die Ergebnisse des BARC Data, BI and Analytics Trend Monitor 2025, einer globalen Umfrage mit 1.800 Teilnehmenden: Dort rangiert die „Data-driven Culture“ konstant unter den Top-3-Trends. Die Studie zeigt eine klare Priorisierung: Die Teilnehmenden bewerten das Datenfundament (Qualität, Sicherheit) und den Menschen (Kultur, Governance, Literacy) höher als reine Technologiethemen wie KI. Das Fazit lautet: Der Mensch ist der entscheidende Faktor für den Erfolg mit Daten. Bedeutung von Data & Analytics Trends. Quelle: BARC Data, BI & Analytics Trend Monitor 2025 Prioritäten im Bereich Data & Analytics. Qelle: BARC Data, BI & Analytics Trend Monitor 2025 These 2: Die organisatorische Implementierung nimmt zu Die wachsende Aufmerksamkeit für Data Culture führt zu festen Rollen in Unternehmen: Eine Analyse von LinkedIn-Profilen zeigt seit 2022 einen exponentiellen Anstieg von Jobtiteln, die „Data Culture“ explizit enthalten (z.B. „Director Data Culture“). Die Analyse zählte dabei nur Fachkräfte mit dieser offiziellen Berufsbezeichnung, nicht die weitaus größere Gruppe, die sich inhaltlich mit dem Thema beschäftigt. Weitere Erkenntnisse der Analyse: Branchen: Vorreiter bei der Schaffung von Data-Culture-Rollen ist der Finanz- und Versicherungssektor. Geografie: Europa wächst deutlich stärker als andere Regionen, angeführt von Großbritannien. Carsten führte dies auf die dort besonders starke Finanzbranche zurück. Danach folgen die USA und Deutschland. Geschlechterverteilung: Der Frauenanteil von 62 % in Data-Culture-Positionen steht im klaren Kontrast zum sonst männlich dominierten IT-Umfeld. Carsten erklärte dies damit, dass die Rolle stark auf Kommunikation, Marketing und die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden fokussiert – Domänen, in denen Frauen stark vertreten sind. Anzahl der Fachkräfte mit Berufsbezeichnungen im Bereich Datenkultur auf LinkedIn. Quelle: BARC-Analyse von LinkedIn-Daten vom 7. Januar 2025 Die Erkenntnisse aus der LinkedIn-Analyse decken sich mit den Ergebnissen des BARC Data Culture Survey 2023, wonach Best-in-Class-Unternehmen deutlich häufiger dedizierte Verantwortlichkeiten für Data Culture definieren als weniger erfolgreiche Firmen. Best-in-Class-Unternehmen weisen Verantwortung für die Datenkultur zu. Quelle: The Data Culture Survey 2023 These 3: Lösungsansätze sind identifiziert: Das BARC Data Culture Framework Carsten betonte, dass Data Culture nicht befohlen oder gekauft, sondern nur beeinflusst werden kann. Das BARC Data Culture Framework bietet dafür eine bewährte Methode. Es definiert sechs Handlungsfelder für gezielte Maßnahmen. Darauf aufbauend hat BARC einen eintägigen Workshop entwickelt. Der Workshop hilft Unternehmen, aus vielen möglichen Maßnahmen die wirksamsten auszuwählen. So entsteht schnell ein klarer Fahrplan für die nächsten Schritte, ohne sich in Einzelinitiativen zu verlieren. BARC Data Culture Framework: Sechs Aspekte, die zur Verbesserung der Datenkultur angegangen werden müssen These 4: Große Herausforderungen bei der Umsetzung einer Data Culture bleiben bestehen Trotz der Fortschritte bestehen laut BARC-Daten weiterhin erhebliche Hürden. Die größten Herausforderungen sind Ressourcenmangel, Wissenslücken (Data Literacy), unklare Zuständigkeiten und eine mangelhafte interne Kommunikation des Nutzens von Data & Analytics. Was sind die größten Hindernisse für die Umsetzung oder Einführung einer Datenkultur in Ihrem Unternehmen? Quelle: The Data Culture Survey 2023 These 5: Der Nutzen von Data-Culture-Initiativen ist messbar Der „Impact“ wird zur zentralen Frage. Carsten stellte dazu einen Ansatz vor, um den Nutzen entlang der Felder des Frameworks mit einem Mix aus KPIs zu messen: Quantitative KPIs: Direkt messbare Kennzahlen wie die Zahl geschulter Mitarbeitender, die Menge erstellter Datenprodukte oder die Nutzung von BI- und AI-Tools. Business-KPIs: Direkte Geschäftsergebnisse wie Umsatzsteigerung oder Kostensenkung. Qualitative KPIs: Befragungen erfassen, wie nützlich Mitarbeitende eine Initiative bewerten. Kombinieren Unternehmen diese drei KPI-Typen, so Carsten, entsteht ein aussagekräftiges „Ergebnis-Tableau“. Positive Effekte und Fazit Zum Abschluss präsentierte Carsten ermutigende Ergebnisse aus dem BARC Survey 2023: Unternehmen, die in Data Culture investieren, erzielen konkrete Vorteile: Sie treffen bessere Entscheidungen und erreichen Erfolge wie optimierte Prozesse, geringere Kosten und mehr Umsatz. Investitionen in die Datenkultur zahlen sich aus. Quelle: The Data Culture Survey 2023 Sein Fazit erweiterte die Perspektive: Daten sind die Grundlage für KI und die gesamte Unternehmensstrategie. Eine starke Data Culture wird damit zur entscheidenden Erfolgsgrundlage. 3. User Adoption als Kern des Kulturwandels: Den Menschen in den Mittelpunkt stellen – Julia Pogorzelski, Manager Digital Transformation & User Adoption, Wacker Chemie 3.1. User Adoption bei Wacker Chemie: Definition und Ansatz Julia skizzierte, wie sich die Erfolgsmessung wandelt. Früher standen klassische Projekt-KPIs im Vordergrund. Heute gilt die zentrale Erkenntnis: Ein Investment wird erst dann profitabel, wenn Anwender ein Tool oder einen Prozess selbstverständlich und damit nachhaltig nutzen. Das übergeordnete Ziel ist es, Nutzerakzeptanz (Usability) nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch messbar zu machen: Alter Ansatz: Fokus auf Zeit, Budget und IT-Trainings & Manuals. Neuer Ansatz Welt: Fokus auf Nutzen, Benutzerfreundlichkeit und nachhaltige Akzeptanz durch den Anwender. Deshalb orientieren sich die vier Kernaufgaben der User Adoption bei Wacker bewusst an den strategischen Zielen moderner CIOs: Die aktive Gestaltung der digitalen Transformation. Die Förderung von digitaler Adoption. Die Entwicklung neuer Skills Positive Erfahrung der Mitarbeiter 3.2. Die vier zentralen Erfolgsfaktoren Vier Faktoren bestimmen den Erfolg des Konzepts bei Wacker: Der Mensch im Fokus: Der Fokus liegt auf den menschlichen Bedürfnissen, nicht nur auf der technischen Qualität einer Anwendung. Verlässliche Rahmenbedingungen geben den Mitarbeitenden Sicherheit im Umgang mit neuen Prozessen und Applikationen. Erst diese Sicherheit befähigt sie, souverän zu handeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein standardisierter End-to-End-Prozess: Wacker hat einen standardisierten User-Adoption-Prozess implementiert, der fünf Phasen umfasst: Evaluation, Feasibility, Deployment, Migration und Running Phase. Auf mehr Details zu diesem Thema geht Julia im „Data Culture Podcast“ ein. Standards setzen: Mit einer Toolbox aus 40 praxiserprobten Methoden und Vorlagen wird sichergestellt, dass jeder im Unternehmen die Prinzipien der User Adoption anwenden kann. Das sichert Qualität und Skalierbarkeit. Messen und Messen lassen: Systematisches Feedback (qualitativ und quantitativ) schafft eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage, um Maßnahmen zu justieren. Daraus entstehen konkrete Handlungsempfehlungen, auch für das Management, um dessen Commitment zu sichern. Dieser Prozess schafft Transparenz gegenüber allen Beteiligten und sichert den Erfolg. Seit 2019 hat das Team so rund 50 IT-Applikationen begleitet und 63.000 Nutzer erreicht. Julia betonte, wie wichtig klare Botschaften sind. An einem Beispiel zeigte sie, wie dies mit emotionaler Bildsprache gelingt. 3.3. User Adoption als Fundament der Data Culture Julia schloss ihren Vortrag mit drei zentralen Botschaften: User Adoption baut die Brücke zwischen Technologie, Prozessen und Menschen. Der Mensch ist der entscheidende Erfolgsfaktor. User Adoption bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Data Culture. 4. Diskussion und Austausch Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich eine rege Diskussion, wie sich Adoption- und Kulturinitiativen in der Praxis umsetzen und messen lassen. 4.1. Messbarkeit der Data & AI Adoption und die Rolle des Managements Eine Teilnehmerin fragte, wie sich „Data & AI Adoption“ konkret messen lässt. Julia […]
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