Ergebnisse des Erfahrungsaustausches des BARC Leaders‘ Circle – Data & Analytics – Februar 2022

Mehr als 50 Data- und Analytics-Verantwortliche und BARC-Expert:innen sind zum virtuellen Kamingespräch zusammengekommen. Der thematische Schwerpunkt lag auf den aktuellen Trends und insbesondere auf Data Culture.Diese Mitschrift enthält eine stichpunktartige Zusammenfassung der wesentlichen Gesprächsbeiträge.Beitrag „Drei Thesen zu Entwicklung und Trends von Data & Analytics“Von Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer, BARC These 1: BI & Analytics werden operativer, da sie strategischer geworden sindStudien zeigen:Corona beschleunigte die Nutzung fortschrittlicher Technologie zur Entscheidungsunterstützung um das 25-fache (McKinsey 2020).Deutlicher Anstieg datengestützter Entscheidungen (BARC 2021). Operativprozesse rücken verstärkt in den Mittelpunkt, da aus den gesammelten Daten Nutzen für das Unternehmen gezogen werden soll.BI TrendsKlassische BI: Wiederentdeckte WichtigkeitSelf-Service-BI-Strategie & GovernanceModernisierung von Data Warehouse & BI-LandschaftenIntegration von BI und CPMErweiterung zu Advanced Analytics Explorative BI: „Spielzeit ist vorbei“Operationalisierung, MLOpsOrganisationAutoML, AI SolutionsAnalytics PlattformenAI infused Data Products Operative BI: Aufsteigender SternEmbedded BIProcess Mining & AnalyticsStreaming Analytics (IoT, Online Interaction, …)Edge Analytics Data: Die Grundlage für allesData Strategy & Organization (Democratization, Monetization, Governance, Mesh)Data Architecture (Lakehouse, Fabric)Unified Data & Analytics PlatformsData CatalogsData Observability, DataOpsSecurity, Privacy, Policy ManagementThese 2: Daten, Daten, Daten – die Zeit wird langsam knapp, die Grundlagen für das datengetriebene Unternehmen zu legen87 % stimmen zu, dass sich ihre Unternehmensergebnisse deutlich verbessern könnten, wenn sie den Umgang mit Daten optimieren würden (BARC 2020). Daten rücken immer mehr in das Zentrum von Geschäftsmodellen.BARC Data, BI & Analytics Trend Monitor 2022Es heben sich die Top 5 Trends hervor, welche fundamentale Themen aufgreifen:Stammdaten / Datenqualitätsmanagement Datenkultur Data Governance Data Discovery Self-Service BI & AnalyticsZitat eines Marktkenners, das zum Nachdenken anregt: „Die nächsten beiden Jahre sind für einige Unternehmen die letzte Chance, diese fundamentalen Themen endlich in den Griff zu bekommen. Und wenn sie es nicht schaffen, dann werden sie wahrscheinlich ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Denn dann ist das Fundament, auf der ihre Strategie und ihre Ideen basieren, so schlecht, dass die datenbasierten Wettbewerbsfaktoren nicht mehr umgesetzt werden können.“These 3: Der Fokus ändert sich von Technologie und Skills auf den Erfolgsfaktor DatenkulturTrendthema Datenkultur kletterte in den letzten drei Jahren im Trend Monitor von Platz 5 auf Platz 2. Schaffen Unternehmen es nicht, eine Datenkultur aufzubauen, kann die Datenstrategie nicht ihre volle Wirkung entfalten („Data Culture eats Data Strategy for breakfast”).BARC Data Culture FrameworkDer BARC Data Culture Framework liefert Ansatzpunkte, mit denen eine Datenkultur in Unternehmen aufgebaut werden kann. Diese Ansatzpunkte sind:Data Leadership Data Strategy Data Governance Data Literacy Data Access Data CommunicationBeitrag „Erfahrungsbericht Data Culture“Von Stefanie Babka, Data Culture Lead bei Merck KGaAWas macht eine Datenkultur bei Merck ausDatenkultur ist die Basis und der Schutzschild für ein Daten-Ecosystem. Merck ein analytisch orientiertes Unternehmen, welches Daten als strategische Ressource anerkennt. Es strebt danach, mit Hilfe von Data & Digital eine hohe geschäftliche Wirkung zu erzielen und Innovationen zu realisieren. Der Traum: Jede:r Mitarbeiter:in kreiert und teilt bewusst Daten und hat Zugang zu Data & Analytics sowie das Wissen und das Mindset, diese Ressourcen und Erkenntnisse zu nutzen, um sein/ihr Business danach auszulegen und um andere dazu zu befähigen, damit zu arbeiten. Drei Hauptmissionen:Change Communication: Mindset-Shift mithilfe von Storytelling Capabilities: Steigerung der Data Literacy durch Weiterbildungen und Trainings CommunityUnterschiedliche Kulturen erfordern individuelle HerangehensweiseIn einem Unternehmen gibt es unterschiedliche Datenkulturen. Denn die Kulturen unterscheiden sich in den verschiedenen Unternehmensbereichen und Ländern und sogar in den einzelnen Teams. Das Narrativ muss dementsprechend sowohl an die Sektoren bzw. Länder als auch an den dort bestehenden Konsens und die aktuellen Themen angepasst werden. Es gibt auch nicht nur einen Ziel-Reifegrad. Denn in den einzelnen Bereichen liegen unterschiedliche Kenntnisstände vor, vielfältige Anforderungen müssen erfüllt werden. Precision Upskilling: Individuelles Skill Assessment, bei dem Skill Gaps analysiert werden und auf Basis dessen ein persönliches Learning Curriculum empfohlen wird.Wie wird die Datenkultur bei Merck in das Unternehmen getragen?„Wenn du schnell gehen willst, geh‘ allein. Wenn du weit gehen willst, geh‘ zusammen“Damit die Datenkultur im Unternehmen gelebt wird, muss diese zunächst in das Unternehmen und zu den einzelnen Mitarbeiter:innen getragen werden – und das am besten im direkten Gespräch. Gründung der „Data Culture Warriors“, die die Datenkultur im Unternehmen verbreiten. Einmal im Monat findet ein Treffen statt, bei welchem die „Warriors“ durch das Data Culture Team über aktuelle Data Culture Initiativen geupdatet werden. So entsteht ein Austausch. Schlachtplan: Die einzelnen Zielgruppen im Unternehmen (z. B. Manager:innen, Data & Analytics Spezialist:innen, Mitarbeiter:innen) müssen unterschiedlich an das Thema Datenkultur herangeführt werden. Dafür wurden verschiedene Initiativen mit unterschiedlichen Zeit-Horizonten (kurz-, mittel- und langfristig) ausgearbeitet.TeilnehmerstimmenKann gemessen werden, inwieweit die Datenkultur bereits im Unternehmen verankert ist, fragt ein Teilnehmer. Stefanie Babkas Vision ist es, einen Datenkulturindex zu schaffen. Viele Aspekte der Datenkultur lassen sich jedoch sehr schwer messen, es gibt auch nicht einen einzigen ultimativen KPI. Aktuelle Messgrößen sind beispielsweise die Anzahl derjenigen, die die Trainings abschließen, zur Community gehören oder die Konferenzen besuchen. Letztlich sollte allerdings gemessen werden, inwiefern Mitarbeiter:innen auf den Plattformen neue Solutions anstoßen.Aufgerufen weitere Messgrößen und -möglichkeiten zu äußern, beschreibt ein Teilnehmer eine Data-Literacy-Index, der gerade bei ihm im Unternehmen getestet wird. Dieser beinhaltet mehrere Komponenten wie beispielsweise die Nutzung verschiedener Tools und Learning Sessions und wie sich das Data Mindset im Unternehmen entwickelt.Wie kann das Management aktiviert werden, die Datenkultur vorzuleben, fragt ein Teilnehmer, der bei sich im Unternehmen gerade dabei Probleme ausmacht. Er gibt an, dass es Manager:innen oft an den Skills im Umgang mit der Technologie fehlt.Stefanie Babkas Empfehlung lautet dahingehend, dass versucht werden muss, das Thema Datennutzung für Manager:innen persönlich greifbarer zu machen. So können beispielsweise konkrete, individuelle Hilfestellungen in Bezug auf abteilungsrelevante Auswertungen gegeben werden. Auch muss der Mehrwert dieser Auswertungen für das Management offensichtlich werden. Merck bietet außerdem ein freiwilliges Intensiv-Training für Manager:innen an, bei dem spielerisch an die Thematik Data & Analytics herangegangen wird. Stefanie Babka schlägt ferner vor, Data Scientists und Manager:innen zusammenzubringen, sodass diese jeweils vom Wissen des anderen profitieren können.Auf die Frage, wie beispielsweise Mitarbeiter:innen in der Produktion oder im Vertrieb die Relevanz von Datenqualität bewusst gemacht werden kann, setzt Stefanie Babka auf Kampagnen. Es ist essenziell, dass diesen Mitarbeiter:innen bewusst gemacht wird, dass Daten ein Produkt sind und in der richtigen Qualität vorliegen müssen und diese Qualität einen enormen Einfluss auf das Unternehmen hat.DiskussionWelche Trends und Themen werden in diesem Jahr von den Teilnehmer:innen verfolgt?Eine Teilnehmerin berichtet davon, dass die Themen Employer Branding, Talent Management und Data Governance in diesem Jahr bearbeitet werden sollen.Talent Retention spiele aktuell auch eine große Rolle, meint ein Teilnehmer. Man muss sich die Frage stellen, wie man Data Scientists, Data Engineers etc., die ein besonderes Growth Mindset besitzen, im Unternehmen hält. Ein Vorschlag dafür ist, dass man ihnen die Zeit gibt, Blue Skies Research durchzuführen. Auch Fortbildungen können zu diesem Ziel beitragen. Die Herausforderung besteht, allerdings darin, dass das HR häufig noch nicht bereit ist, dieses Growth Mindest zu unterstützen.Genannt werden außerdem die Entwicklung eines Frameworks zu Data as a product, Cloud BI und Modernisierung der BI-Landschaft.

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