2025 sollte eigentlich das Jahr der ESG-Erleichterung werden. Das EU-Omnibus-Paket versprach weniger Bürokratie, höhere Schwellenwerte und deutlich weniger Datenpunkte. Doch die neue BARC-Studie zeigt: So einfach ist es dann doch nicht.
Omnibus-Paket: Viel Lärm um nichts?
Auf dem Papier sieht es gut aus: 80% der Unternehmen fallen durch höhere Schwellenwerte aus der CSRD-Pflicht heraus, die Datenpunkte schrumpfen um 30%. Trotzdem sagen 28% der befragten Unternehmen: „Weniger Arbeit? Fehlanzeige!“. Viele haben längst verstanden, dass ESG-Reporting mehr ist als nur ein regulatorisches Abhaken – es ist ein strategisches Muss geworden.
Excel gegen den Rest der Welt
Besonders auffällig: Während nur 17% der Unternehmen spezialisierte ESG-Software nutzen, arbeiten noch immer 30% hauptsächlich mit Excel. Führende Organisationen setzen deutlich stärker auf BI- und Analytics-Tools und verlassen sich weniger auf manuelle Methoden als Nachzügler. Diese Technologie-Lücke spiegelt sich direkt in der Datenqualität wider – dem größten Schmerzpunkt für 47% der Befragten.
Compliance schlägt Reputation
Der Wandel ist deutlich spürbar: 63% nennen Compliance als Hauptgrund für ESG-Reporting (2023 waren es noch 38%). Reputation bleibt jedoch weiterhin wichtig (56%). Doch die erfolgreichsten Unternehmen gehen einen Schritt weiter: Sie integrieren ESG-Metriken in ihre Finanzberichterstattung und Unternehmenssteuerung.
Die BARC-Studie zeigt sechs konkrete Handlungsfelder auf – von der organisatorischen Stärkung bis hin zur technologischen Roadmap. Die Botschaft ist klar: ESG-Reporting entwickelt sich vom Compliance-Übel zum Wettbewerbsvorteil für jene, die proaktiv handeln.