Nachdem wir in Teil 1 die Performance der drei Data-Catalog-Marktführer – Alation, Collibra und Informatica präsentiert haben, standen im zweiten Blog die drei Marktherausforderer dataspot., Synabi und Zeenea im direkten Vergleich.
Im dritten Teil beantworten wir die Frage: Welche der sechs Anbieter konnten überzeugen?
„Groß“ gegen „Klein“: So lief das Webinar ab
Grundsätzlich haben sich alle Hersteller an die vorgegebenen Rollen des Skripts gehalten.
Erste Unterschiede zwischen Market Leaders und Challengers wurden in der Art der Präsentation deutlich. In Bezug auf die Funktionsweise war auffällig, dass die „Großen“ standardmäßig Machine-Learning-Funktionen im Tool anbieten um größere Datenmengen effizienter verwalten zu können, die Kleinen hingegen setzen auf andere Ansätze.
In Bezug auf den Funktionsumfang trafen hier das breite funktionale Portfolio der ‚Großen‘ auf den Fokus auf ‚Kernfunktionen‘ bei den Kleinen.
Hier lässt sich aber anmerken: Um ein Auto zu fahren, braucht man auch keinen Getränkehalter. Wie immer zählen die Fähigkeiten der Werkzeuge, die funktionalen Anforderungen abdecken zu können.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass meinem Eindruck nach die ‚Großen‘ mehr aus „großen Szenarien“ heraus argumentiert haben und beispielsweise hier auch Schnelleinstiege in den Katalog aus Applikationen, bspw. via „Hotkey“ präsentiert haben.
Das Urteil der Zuschauer:innen
Die Aufgabe im Webinar war darzustellen, wie das Werkzeug bei der Datendemokratisierung unterstützen kann. Nach jeder Präsentation wurde das Publikum mit Hilfe einer Skala zu der Eignung des Werkzeuges zur Umsetzung einer „Datendemokratisierung“ befragt. Die Werte der Skala reichten von eins bis zehn, wobei eins „gar keine Unterstützung“ bedeute, zehn repräsentierte „Volle Unterstützung“.
Insgesamt lagen alle Lösungen über einem Wert von sechs und bewiesen somit, Datendemokratisierung unterstützen zu können. Die meisten Antworten rangieren sich im Bereich von sechs bis neun.
Ich hatte den Eindruck, dass es hier keine technischen Showstopper gab. Klar wurde im Webinar aber auch, dass Datendemokratisierung vor allem organisatorischer und kultureller Voraussetzungen bedarf.
Die Market Leader konnten sich in diesem Webinar nach Meinung der Zuschauer:innen gut behaupten, es gab aber einen Überraschungskandidaten: Zeenea erreichte im Durchschnitt die höchste Punktzahl, gefolgt von Informatica. Es folgen dicht Collibra und Alation sowie die beiden Challenger dataspot. und Synabi.
Im Folgenden schildere ich meine stärksten Eindrücke aus dem Webinar. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, den lade ich ein, sich das Recording anzuschauen.
Mein persönliches Fazit
Meinem Eindruck nach konnte die Aufgabenstellung von allen Anbietern gut gelöst werden. Die Unterschiede und Schwerpunkte der Lösungen stachen in den Demonstrationen schön hervor. Ferner konnte ein guter Eindruck vom Look & Feel der jeweiligen Tools vermittelt werden.
Der einzige reine Knowledge-Graph im Rennen von ‚Zeenea‘ kam bei den Zuschauer:innen am besten an, auch wenn der Abstand zu den anderen Anbietern nur marginal ist. Interessant werden Knowledge-Graphen meiner Meinung nach vor allem dann, wenn Metadatenstrukturen flexibel und erweitert werden sollen.
Nützlicher Nebeneffekt: die Metadaten sind für Mensch und Maschine gleichermaßen verständlich, da Zusammenhänge direkt im Graphen gespeichert sind und nicht in der Applikation. Meiner Meinung nach werden Knowledge-Graphen daher in Zukunft eine stärkere Position in modernen Data- & Analytics-Landschaften einnehmen, was nicht zuletzt zur Reduktion von Informationssilos führt.
Im Hinblick auf die Data Catalogs blieb bei mir der Eindruck durchgängiger und durchdachter Workflows hängen. Die kollaborativen Aspekte wurden weiter nach vorne getrieben sowie Funktionen erweitert.
Funktionen der Datenkollaboration zählen für mich zu den Kernfunktionen. Die Unterstützung von Kollaboration ist wesentlich, um Wissen zu Daten überhaupt generieren und austauschen zu können.
Zudem sehen wir einen zunehmenden Trend der Lösungen hinein in die Cloud, um dort gemeinsame Services und Rechenpower besser nutzen zu können und die Lösungen auch einfacher verteilen zu können.
Auch bieten Cloud-Angebote Optionen für ein erweitertes Data Sharing, beispielsweise im Sinne von Data Marketplaces, in dem externe wie auch interne Daten einfach ausgetauscht, bezogen oder gehandelt werden können.
Dies wäre ein weiterer funktionaler Ausbau des Data Catalogs im Kontext der Datendemokratisierung. Es geht dabei um den einfachen und schnellen, ganzheitlichen Zugriff auf Daten, egal ob es unternehmensinterne Daten, Partnerdaten oder sogar externe Daten sind. Dies impliziert „Data Marketplace“ für mich. Den Terminus Data Marketplace stellte ‚Informatica‘ auch ins Zentrum seiner Demonstration, hier mit Fokus auf unternehmensinterne Daten.
Auch in puncto Governance haben die Hersteller neue Funktionen präsentiert, um Governance-Aufgaben besser zu unterstützen, bspw. durch Dashboards und Workflows für Data Stewards.
Weitere Produkthighlights zu den einzelnen Produkten findet ihr in den beiden Blog-Beiträgen:
Mir hat die Veranstaltung viel Spaß gemacht. Daher nochmals vielen Dank an die Sprecher:innen in der Reihenfolge der Präsentationen:
- Informatica: Kash Mehdi, Data Governance and Privacy Leader
- Collibra: Paul Dietrich, Area Vice President DACH and Guido Bilstein
- Alation: Christian Herzog, Senior Sales Engineer
- Synabi: Wolf Erlewein, COO & Co-Founder
- Dataspot.: Barbara Kainz, Managing Partner
- Zeenea: Luc Legardeur, Co-Founder
Über Fragen, Wünsche, Anregungen, Kritik freue ich mich und beantworte diese gerne.
Unterstützung durch BARC im Softwareauswahlprozess Data Catalog
In der Pause habe ich das Vorgehen zur Softwareauswahlwahl vorgestellt sowie Best Practices und Kriterien zur Auswahl geliefert. Hierzu werden weitere Inhalte folgen. Follow me on linkedIn and stay tuned!
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