arcplan ist mit mehr als 3.000 Kunden ein etablierter BI- und Analytics-Anbieter
Seit seiner Gründung 1993 hat sich arcplan zu einem renommierten Business-Intelligence– (BI-) und Analytics-Anbieter mit einem großen Kundenstamm entwickelt. Eine besondere Stärke der Plattform ist die Zugriffsmöglichkeit auf unterschiedliche Datenquellen ohne Datenreplikation sowie die Erstellung individueller Web-Applikationen für BI und Analytics.
Die arcplan-Zentrale inklusive der Entwicklung hat ihren Sitz in Langenfeld, Nordrhein-Westfalen. 2015 hat arcplan der eigenen Übernahme durch Marlin Equity Partners zugestimmt. Im Portfolio des globalen Investors Marlin Equity Partners befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits der kanadische CPM- und Steuer- (Tax-) Anbieter Longview Solutions.
Longview Solutions – eine Kombination aus drei Anbieterportfolios
Nach der Übernahme von arcplan bildete Marlin Equity Partners aus arcplan und Longview den CPM-Anbieter Longview Solutions. Das Unternehmen wurde im Jahr 2017 noch durch Tidemark ergänzt, einen jungen, Cloud-basierten US-amerikanischen CPM-Anbieter. Ziel war es, ein integriertes CPM– und Analytics-Lösungsangebot für Planung, Konsolidierung, Steuern sowie Dashboarding, Reporting und Analyse zu schaffen.
Das Portfolio umfasst unterschiedliche Lösungsangebote und Deployment-Optionen (on-premises vs. Cloud), die je nach Kundenanforderung und strategischer Ausrichtung des Unternehmens kombiniert werden können. arcplan bildet als Longview Analytics die strategische BI- und Analytics-Komponente im Portfolio, die mit Longview und Tidemark integriert werden kann.
insightsoftware – ein vielen noch unbekannter Anbieter mit einem ambitionierten Ziel
insightsoftware sieht sich als globaler Marktführer für Reporting-Lösungen im ERP– und Enterprise-Performance-Management- (EPM-) Umfeld. Im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern glänzt insightsoftware nicht mit eigenentwickelter Software, sondern kann ein breites Portfolio an zugekauften Berichtsplattformen und EPM-Lösungen vorweisen.
Das Unternehmen sondiert den Markt nach Reporting-Spezialisten, fokussiert auf diverse ERP-Lösungen wie JD Edwards, Oracle E-Business Suite oder Microsoft Dynamics sowie Weltregionen wie die Nordics, Europa oder Amerika. Mit dem Longview-Zukauf in 2020 wuchs das Portfolio auf insgesamt neun Zukäufe. Darunter befinden sich Anbieter wie CXO Software, Jet Global oder Hubble. Damit erkaufte sich insightsoftware mithilfe des Investmentkapitals von TA Associates, Genstar Capital und ST6 Partners mehr als 20.000 Kunden in 17 Ländern und über 450 Mitarbeiter.
Mit dem fokussierten Softwareangebot für die marktbekannten ERP- und EPM-Anbieter sowie eigenen EPM-Lösungen will insightsoftware nicht nur der weltweit größte Softwareanbieter für (operatives) Reporting werden, sondern gezielt das Office of Finance adressieren. Der Longview-Kauf verschafft insightsoftware laut eigenen Angaben nicht nur eine Erweiterung des eigenen Portfolios um insbesondere Tax-Komponenten, sondern auch ein Wachstum der Gesamtkundenzahl und der globalen Präsenz.
Im Gegensatz zu den sich bereits im Portfolio befindenden Lösungen, die häufig eher in kleineren oder mittleren Unternehmen eingesetzt werden, zählt Longview Solutions ca. 1.200 mittelständische und Großunternehmen zu seinen Kunden.
Was bedeutet die Übernahme für die Longview-Solutions- (und insbesondere arcplan-) Kunden?
Mit dem Kauf durch insightsoftware wandern die arcplan-/Longview-Solutions-Kunden in ein größeres Gesamtportfolio aus diversen Reporting- und EPM-Lösungen. Ein ähnliches Vorgehen hatte bspw. auch Infor vor einigen Jahren mit diversen ERP-Lösungen gewählt. Mit der Zeit wird sich herausstellen, wie insightsoftware sein umfangreiches Portfolio für Kunden nachvollziehbar positioniert.
Aus Analystensicht ist die Zukunft der einzelnen Longview-Softwarebestandteile derzeit leider ungewiss. Eine Ende März bekanntgewordene Entscheidung von insightsoftware, den deutschen Standort in Langenfeld bis Jahresende zu schließen, bekräftigt diese Vermutung. Insbesondere für die vielen arcplan-Kunden in der DACH-Region ist damit unklar, woher zukünftig Produkt- und Projekt-Support kommen werden.
