1. Information is Beautiful
David McCandless, der Kopf hinter Information is Beautiful (bekannt u.a. durch seinen Ted-Talk) veröffentlichte schon sehr früh in der Coronakrise nicht nur optisch ansprechende, sondern auch aussagekräftige Visualisierungen. Während viele Medien gerade am Anfang der Krise hauptsächlich Fallzahlen kommunizierten war bei Information is Beautiful bereits eine Abbildung zu finden, die COVID-19 hinsichtlich der zwei Kennzahlen Sterberate und Ansteckungsgefahr mit anderen Infektionskrankheiten verglich (Abbildung 1). Die Darstellung von COVID-19 als Box bzw. Bereich und nicht als Punkt in der Grafik macht klar, dass es noch keine Gewissheit hinsichtlich dieser Aspekte gibt. Der Betrachter kann aber sehr schnell den Bereich erkennen, in dem sich Covid19 nach aktuellem Kenntnisstand ungefähr abspielt und auch eine Einordnung zu anderen Krankheiten vornehmen.
Link: https://informationisbeautiful.net/visualizations/covid-19-coronavirus-infographic-datapack/
2. Bissantz
Nicolas Bissantz, Geschäftsführer von Bissantz & Company, fiel nicht nur mit den Statements „Die Coronakrise ist eine Datenkrise“ und „visuelle Verkürzung“ auf, sondern er unterscheidet sich deutlich von allen anderen Anbietern von Business-Intelligence-Software, indem er versucht nicht nur Visualisierungen der bekannten und veröffentlichen Zahlen zu erstellen, sondern den Zahlen und ihrer Analyse wirklich auf den Grund zu gehen. Diese fachlich tiefe Auseinandersetzung führt beim Rezipienten zu deutlich mehr Erkenntnisgewinn jenseits der allgemein bekannten Kennzahlen. Außerdem zeigt er auf, wie das einfache Berichten und Visualisieren kumulierter Fallzahlen eigentlich eher verwirrend oder sogar täuschend sein kann.
Link: https://www.bissantz.de/corona/analysen-und-visualisierung/
3. Google
Ein weiteres sehr positives Beispiel ist Google, vor allem weil es einen schnellen Zugang zu Informationen bietet und das nicht nur für Daten-Cracks. Besonders mobil wird man schnell und effizient informiert. Gibt man „Corona“ ein und klickt auf Statistiken öffnet sich eine Karte, in der man sofort sieht, welche Regionen betroffen sind (siehe Abbildung 3). Darunter eine einfache Tabelle, um sich die Zahlen im Vergleich anzusehen. Das Spannende ist, dass Google die wohl bei den meisten dringlichste Frage schnell durch ein Tabelle beantwortet: „Wie ist die Situation in meiner Region?“
Darüber motiviert die eingängige Usability von Google zur weiteren eigenständigen Erkundung der Daten und das nicht nur datenaffine Menschen, sondern auch Laien. Highlight sind sicherlich die Sparklines, die einen schnellen Eindruck geben, wie die Fallzahlen sich in Bundesländern oder im weltweiten Vergleich verändert haben. Google ist das perfekte Beispiel dafür, wie man Interessierten schnell relevante Daten zur Verfügung stellt und das nicht als unterhaltsame Infografik – wie so oft in der Presse verwendet – sondern nüchtern und seriös.
Link: https://www.google.com
„Es braucht mehr als ein Dashboard, um sein Publikum zufriedenzustellen.“
Zusammenfassend zeigt sich, dass Anwender verschiedene Kanäle zur Informationsgewinnung nutzen kann, die sich ergänzen. McCandles zeigt Relationen, Bissantz ermöglicht relevante und durchdachte Analysen und Google biete einen guten und schnellen Einstieg für jeden. Auch hier gilt: „Es braucht mehr als ein Dashboard, um sein Publikum zufriedenzustellen.“