The BI & Analytics Survey 22 erscheint
BARC veröffentlicht die 20. Ausgabe der jährlichen BARC-Studie The BI & Analytics Survey 22. Es ist die weltweit größte Umfrage unter 2.478 Anwender:innen von Analytics & Business Intelligence Software. Die Studie vergleicht 30 führende Softwareprodukte, blickt auf aktuelle Markttrends und informiert über Best Practices in der Softwareauswahl. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bi-survey.com/bi-survey-about
Nicht alle Kaufgründe sind gleich wichtig
Vergleicht man die Gründe für den Kauf einer Software mit dem erzielten Nutzen, so wird deutlich, dass die Käufer ihre Prioritäten in Richtung datengetriebenen Auswahlkriterien verschieben sollten.
Diejenigen, die bei der Evaluierung von Tools der „hohen Datenverarbeitungskapazität“ den Vorrang einräumten, erzielten den höchsten geschäftlichen Nutzen. Dieses Kriterium gehörte jedoch nicht zu den fünf wichtigsten Kaufprioritäten, die angegeben wurden. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der „Abfrageleistung“. Sie steht an zweiter Stelle, was den Nutzen angeht, und zeigt eine starke Korrelation mit dem Projekterfolg. Jedoch gehört dieser Punkt ebenfalls nicht zu den fünf wichtigsten Prioritäten der Befragten. Zudem wurde die langsame Abfrageleistung von 15 Prozent als eines der größten Probleme genannt und ist damit der häufigste Grund für Beschwerden der Umfrageteilnehmer:innen. Die Käufer sollten ferner stärker auf Detailevaluierungen in Form von Proof-Of-Concepts legen, deren Beachtung aktuell zu gering ausfällt.
Auf der anderen Seite gibt es auch Kriterien, die weniger Einfluss auf den zukünftigen Erfolg haben, aber einen hohen Stellenwert bei der Kaufentscheidung einnehmen. „Der häufigste Kaufgrund („Benutzerfreundlichkeit für Endanwender:innen“) wird stärker nachgefragt als die „Benutzerfreundlichkeit für Applikationsentwickler:innen“, ist aber weniger in der Lage einem Unternehmen konkreten Nutzen zu stiften. Ein weiteres Beispiel ist das „Preis-Leistungs-Verhältnis“, das von den Befragten als drittwichtigstes Kaufkriterium genannt wurde.
„Käufer, die Software für kleinere Einsatzszenarien suchen, sind besonders preisorientiert, aber sie sind gut beraten, sich auf produktbezogene Kriterien statt auf Kostenaspekte zu konzentrieren, um zukünftige Vorteile zu erzielen“, so Tischler. „Wir haben in den letzten zwei Jahren auch festgestellt, dass Unternehmen dazu neigen, verschiedene technische Aspekte wie große Datenverarbeitungskapazität, schnelle Abfragegeschwindigkeit und die Fähigkeit, eine große Anzahl von Benutzer:innen zu unterstützen, als selbstverständlich anzusehen. Sie konzentrieren sich weniger auf diese Aspekte, auch wenn sie das nicht tun sollten. Darüber hinaus verlassen sie sich zunehmend auf den guten Ruf des Anbieters oder des Produkts, einer der am wenigsten nutzenstiftenden Kaufgründe, anstatt einen schnelleren oder besseren Proof-of-Concept wertzuschätzen.“
Ansturm auf Analytics und BI aus der Cloud in den letzten 12 Monaten
Viele Anbieter berichten, dass sich fast alle neuen Kunden für die Cloud und nicht für eine On-Premises-Lösung entscheiden, doch die Daten der BI & Analytics Survey 22 geben ein etwas anderes Bild der Lage wieder. Heute ist der Anteil der Kunden, die sich für die Cloud entscheiden (48 Prozent), höher als der Anteil der Kunden mit Implementierungen, die vor mehr als zwei Jahren ihren Kauf tätigten (27 Prozent). Dies führt zu einem stetigen Anstieg der Gesamtnutzung von Analytics und BI in der Cloud. Im Jahr 2012 nutzten nur fünf Prozent der Unternehmen ihre Analytics und BI in der Cloud. Neun Jahre später ist diese Zahl auf 30 Prozent gestiegen, wobei im letzten Jahr ein enormer Anstieg zu verzeichnen war.
„Die meisten Bestandskunden bleiben bei ihren On-Premises-Lösungen, es sei denn, es treten ernsthafte Probleme auf“, sagt Robert Tischler, Senior Analyst Data & Analytics bei BARC und Co-Autor des The BI & Analytics Survey 22. „Die Anbieter konzentrieren sich jedoch immer mehr auf die Cloud und diversifizieren ihr Angebot. Wir erwarten, dass viele Kunden, selbst diejenigen, die heute sagen, dass sie die Cloud nicht benötigen, zukünftig zu Cloud-Lösungen greifen werden.“
Der nachhaltige Erfolg hängt von der richtigen Evaluierungsmethode ab
Das Verhältnis zwischen formellen und informellen Softwareevaluierungen, die Käufer von Analytics und Business Intelligence Software durchführen, ist im Laufe der Zeit stabil geblieben und liegt bei etwa 4:1. Dies deutet darauf hin, dass sich zwar die Technologie ändert, der grundlegende Ansatz, wie Unternehmen ihre Analytics- und BI-Projekte angehen, sich jedoch nicht im gleichen Maße verändert gleichbleibt.
Vergleichende Evaluierungen mehrerer Softwarelösungen sind eindeutig das Best Practice (64 Prozent), denn sie werden etwa dreimal öfter als informelle Evaluierungen (21 Prozent) und viermal häufiger als Evaluierungen einzelner Produkte (15 Prozent) durchgeführt.
„Die Auswahl der richtigen Software ist zweifellos einer der wichtigsten Schritte, die ein Unternehmen meistern muss, um seine Datenbestände effektiv zu nutzen“, so Tischler. „Viele Unternehmen versäumen es jedoch, mehrere Produkte gründlich zu untersuchen und zu testen. Strukturierte Softwareauswahl, die mehrere Lösungen einbezieht, liefert die besten Ergebnisse für Käufer. Der Unterschied in den erzielten Geschäftsvorteilen ist offensichtlich. Eine vergleichende Betrachtung ist bei der Auswahl neuer Software in einem dynamischen und wettbewerbsstarken Markt unerlässlich.“