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ESG-Reporting: Status Quo, Herausforderungen und Tools

BARC hat für die Studie „The State of ESG & Sustainability Reporting: Challenges, Tools and Outlook“ 283 Unternehmen weltweit zum Thema befragt. Der Beitrag stellt einige Kernerkenntnisse der Studie vor.

ESG-Reporting ist ein disruptiver Prozess, der für Unternehmen zu einem wichtigen Instrument geworden ist, um ein nachhaltiges Image bei Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern aufzubauen und zu pflegen. Es geht nicht nur um die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Unternehmen nutzen für ihre ESG-Berichterstattung in der Regel mehrere ESG-Berichtsstandards und überschreiten den vorgeschriebenen Mindestumfang der Berichterstattung.

Da es eine Vielzahl unterschiedlicher ESG-Standards, Stakeholder und technischer Umsetzungsmöglichkeiten gibt, existiert auf dem Markt noch kein einheitliches Vorgehensmodell für die ESG-Berichterstattung. Für produzierende Unternehmen und Unternehmen mit komplexen Lieferketten können die Anforderungen an eine mögliche Softwareunterstützung sehr hoch sein. Das ESG-Reporting stellt also eine sehr daten- und arbeitsintensive Herausforderung dar.

ESG als disruptive Veränderung des Disclosure Managements stellt eine wertvolle Chance dar, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu überprüfen und, wenn nötig, den Berichterstattungsprozess neu zu gestalten.

BARC hat für die Studie „The State of ESG & Sustainability Reporting: Challenges, Tools and Outlook“ 283 Unternehmen weltweit zum Thema befragt. Im Folgenden stelle ich einige Kernerkenntnisse der Studie vor. Eine begleitende Infografik zur Studie finden Sie hier.

ESG-Rahmenwerke und Berichtsstandards

Derzeit gibt es eine Vielzahl an ESG-Rahmenwerken und Berichtsstandards, wobei die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und die IFRS-Standards am häufigsten genannt werden. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen mehr als einen Berichtsstandard für die Veröffentlichung von ESG-bezogenen Informationen verwenden. Da keine globale Harmonisierung der ESG-Berichtsstandards zu erwarten ist, sollten multinationale Unternehmen darauf vorbereitet sein, mehrere ESG-Rahmenwerke und -Standards zu implementieren, um den regulatorischen und nicht-regulatorischen Anforderungen der verschiedenen Gesetzgeber und Anwender gerecht zu werden.

ESG-Reporting: Status Quo, Herausforderungen und Tools
Abbildung 1: Wann hat Ihr Unternehmen seinen ersten ESG-Bericht veröffentlicht oder plant dies zu tun? (n=214)

Status Quo der ESG-Berichterstattung

Die Mehrheit der befragten Unternehmen hat bereits einen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, wobei Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und nordamerikanische Unternehmen als Vorreiter gelten. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen außerhalb Europas und Nordamerikas hat bisher einen ESG-Bericht veröffentlicht.

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Motivation des ESG-Reportings

Die Motivation für das ESG-Reporting variiert regional. Insbesondere nordamerikanische Unternehmen sehen eine nachhaltige Kundenbindung als Treiber der Berichterstattung. Für europäische Unternehmen sind darüber hinaus das Image gegenüber den Mitarbeitern und die Einhaltung regulatorischer Standards wichtige Faktoren.

Organisation im Unternehmen

Die organisatorische Verankerung der ESG-Berichterstattung wird auf unterschiedliche Weise angegangen, wobei die Verortung in der Finanz- und Controlling-Abteilung oder in einem dedizierten Fachbereich für ESG die am weitesten verbreiteten Ansätze sind. Es sind jedoch branchen- und größenabhängige Unterschiede erkennbar.

ESG-Reporting: Status Quo, Herausforderungen und Tools
Abbildung 2: Wer ist in Ihrem Unternehmen für die ESG-Berichterstattung verantwortlich? (n=247)

Herausforderungen des ESG-Reporting

Das ESG-Reporting ist eine datenintensive Aufgabe. Insbesondere im Bereich der Umwelt-KPIs scheinen viele Unternehmen die Herausforderung der Datenerfassung zu unterschätzen. Daher brauchen sowohl große Konzerne als auch KMUs dafür dedizierte Ressourcen. Beim Aufbau einer eigenen ESG-Abteilung stellen Unternehmen häufig fest, dass ihnen die notwendigen Kompetenzen in den Bereichen Datenintegration und Data Analytics fehlen.

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Abbildung 3: Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie heute bei der ESG-Berichterstattung begegnen? Die drei größten Herausforderungen (n=259)

Verbesserung der ESG-Berichterstattung: Maßnahmen und Chancen

Fast alle befragten Unternehmen sehen Verbesserungspotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette der ESG-Berichterstattung. Die Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, mehr interne Expertise aufzubauen und erwarten, dass externe Berater sie dabei unterstützen. Somit entwickeln sich ESG-Beratungs- und Prüfungsleistungen zu einem eigenständigen Geschäftsmodell. Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen besteht darin, Kompetenzen im Umgang mit ESG-Daten aufzubauen. Der Aufbau von Know-how zur Erfassung und Verarbeitung heterogener ESG-Datenlandschaften wurde als eine der wichtigsten Verbesserungsmaßnahmen identifiziert.

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Technische Umsetzung der ESG-Berichterstattung

ESG-Reporting erhöht die Komplexität des Disclosure Managements erheblich. Insbesondere das „E“ in ESG erfordert eine datenintensive Aufbereitung der Daten und erweitert den Umfang der Berichterstattung deutlich. Derzeit gibt es keinen einheitlichen Standard für die Umsetzung der ESG-Berichterstattung. Es werden unter anderem ERP- und CPM-Systeme, Word, Excel sowie BI-Software eingesetzt. Die vorherrschende Software-Landschaft wird durch spezialisierte ESG-Lösungen ergänzt, die häufig von Start-ups entwickelt werden. Im Vergleich zwischen Europa und Nordamerika sind signifikante Unterschiede bei den eingesetzten Lösungen erkennbar, was vermutlich auf die datenintensiveren europäischen ESG-Berichtsstandards zurückzuführen ist.

ESG-Reporting: Status Quo, Herausforderungen und Tools
Abbildung 4: Welche Lösung nutzen Sie bzw. planen Sie für die Veröffentlichung von ESG-Berichten zu nutzen? nach Region (n=248)

Weiterführende Links

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